31.12.2021

Hallo ihr Lieben,

zum Jahresende möchte ich noch mit meinem neuen Blog starten und die Erfahrungen in diesem Jahr noch einmal Revue passieren lassen. Nachdem nun schon einige Zeit seit Erstellung der Webseite vergangen ist und ich einige Erfahrungen sammeln konnte, möchte ich euch erzählen, was ich in der Zwischenzeit erlebt habe. Eines schon einmal vorab. Es ist viel passiert!

Zunächst möchte ich mich bei allen bedanken, die mir bisher das Vertrauen geschenkt haben, ihre geliebten Tiere zu behandeln. Es ist keine Selbstverständlichkeit. Gerade wenn das Tier Probleme hat und es sich nicht um einen prophylaktischen Kontrolltermin handelt gehört viel Vertrauen an mich als Therapeutin dazu, denn, das muss auch ich als Therapeutin immer vor Augen haben, wir alle sind Menschen und machen auch mal Fehler. Umso glücklicher bin ich darüber, dass ich bisher immer positives Feedback, sowohl von Besitzer als auch in den meisten Fällen von den Fellnasen erhalten habe. Da gibt es natürlich auch Kandidaten wie die Stute Miley, die mich nicht so gut leiden kann, wenn ich sie beispielsweise mit den blöden Akupunkturnadeln ärgere. Dann gibt es aber auch Patienten wie Tine, die fast einschläft, wenn ich ihr Halswirbelsäule behandle. Wieder andere, wie der liebe Eddy, müssen erst einmal davon überzeugt werden, dass ihm die Behandlung guttut und man auch mal ein wenig entspannen sollte. Mein regelmäßigster Patient ist Poco. Er hat Cushing und genießt meine Behandlungen in jeder Form. Ich darf auch immer sehr viel an ihm „ausprobieren“. Erst kürzlich habe ich eine Lymphdrainage durchgeführt, da er leider im Winter an einer Ödembildung am Bauch leidet. Die Lymphdrainage werde ich nun im Winter regelmäßig bei ihm machen. Ich bin gespannt wie gut die Therapie anschlägt.

Tine
Miley mit Nachwuchs
Poco
Eddy

Ihr seht schon, jeder Patient ist unterschiedlich und jedes Tier muss somit auch anders behandelt werden. Das erfordert teilweise viel Geduld. Aber gerade das macht mich unheimlich viel Spaß. Zu sehen, dass die meisten am Ende dann doch während der Behandlung entspannen können, auch wenn es natürlich auch mal unangenehme Momente während der Behandlung gibt, gerade, wenn es an die Baustellen geht, macht mir einfach Spaß. Denn das möchte ich erreichen: Einen gesunden Körper in einem möglichst entspannten Behandlungsverhältnis.

Nun möchte ich euch zwei konkrete Fallbeispiele geben, die ich erlebt habe und die mir gezeigt haben, warum ich diese Tätigkeit ausübe.

Da ist zum Beispiel die Haflingerstute Ally, die hauptsächlich als Kutschpferd eingesetzt wird und die Probleme an der Schulter hatte. Ihre Besitzerin hatte mich gerufen, als ich noch gaaanz frisch im Geschäft war, worüber ich mich sehr gefreut habe. Sie hatte angefangen, beim Laufen immer wieder zu ticken und war auch nicht mehr so flott unterwegs. Ich war in regelmäßigen Abständen bei ihr. Wir haben uns auf die Behandlung der Faszien konzentriert und haben die Muskulatur gedehnt, was natürlich dann auch zur Hausaufgabe für die Besitzerin wurde. Schon bei meinem zweiten Besuch bemerkte ich eine deutliche Verbesserung. Sie lief wieder flüssiger, hatte laut Berichten der Besitzerin auch wieder mehr Elan, sich zu bewegen. Das freute mich natürlich sehr, aber zufrieden war ich noch nicht. Nun hatte ich das Glück, dass ich in der Zwischenzeit einen Dry-Needling-Kurs bei …. absolviert hatte. So setzte ich das Nadeln als sinnvolle Ergänzung zur Behandlung ein. Und siehe da bei meinem dritten Besuch war wieder eine Verbesserung vorhanden. Mir wurde außerdem berichtet, dass Ally wieder voll im Training war und mit viel Motivation die Kutsche zog. Zwischendurch bekam ich sogar Videos und wurde auf dem Laufenden gehalten. Es freut mich natürlich immer sehr, wenn die Besitzer so gut mitarbeiten, denn nur so kann eine Behandlung erst richtig erfolgreich und nachhaltig werden.

Ally

Ein weiters Fallbeispiel, diesmal ein Hund, der ebenso liebevolle Besitzer hat, die super mitarbeiten und somit den Erfolg meiner Arbeit unterstützen, ist die Hündin Bella. Sie fing an, lahm zu gehen. Die Tierärztin tippte auf Arthrose und verschrieb Grünlippmuschel und Metacam. Die Besitzer wollten allerdings nicht einfach nur stumpf Schmerzmittel verabreichen, sondern der Sache noch einmal auf den Grund gehen, um den Einsatz des Schmerzmittels so gering wie möglich halten zu können. Sie riefen mich also zu Ihnen. Bitte versteht mich an dieser Stelle nicht falsch! Ich möchte nicht gegen die Tierärzte arbeiten oder als Alternative zu diesen, das ist Quatsch! Später mehr dazu. Also wieder zurück zum Thema: Bella war also nun meine neue Patientin und ich kam zur Behandlung. Nachdem ich ihre Gelenke getestet hatte und ihren gesamten Körper noch einmal angeschaut hatte, kam ich zum gleichen Ergebnis wie die Tierärztin. Denn auch die Symptome, die die Besitzer beschrieben, passten zu einer Arthrose. Außerdem entdeckte ich noch ein paar Verspannungen in der Muskulatur, die auf die Schonhaltung zurückzuführen waren, die sie eingenommen hatte. Bella erhielt nun eine ausgiebige Massage und die betroffenen Bereiche wurden dabei verstärkt in den Fokus genommen und zusätzlich mobilisiert. Die Gelenke wurden also beispielsweise in ihrer natürlichen Achse durchbewegt, um die Bewegung im Gelenk wieder geschmeidiger zu machen. Zum Schluss bekamen die Besitzer noch einige Hausaufgaben. Ich zeigte Ihnen wie sie überbeanspruchtes Gewebe durch Massage behandeln können und gab die Empfehlung, die Grünlippmuscheltabletten weiter zu geben und das Schmerzmittel nach Bedarf zu verabreichen. Und siehe da tatsächlich, nach ein paar Tagen bekam ich die erfreuliche Nachricht, dass Bella wieder beschwerdelos unterwegs ist. Die Therapie schlug an. Um euch nun einen aktuellen Stand berichten zu können, kontaktierte ich die Besitzer kürzlich noch einmal. Sie berichteten, dass Bella so gut wie gar nicht mehr lahmt und die Massagen genießt. Als Fazit aus diesem Behandlungsbeispiel kann man wieder einmal ganz klar festhalten, dass es das Beste für das Behandlungsergebnis ist, wenn die Besitzer aktiv mitarbeiten. Ohne das Engagement der Besitzer wäre das Ergebnis wahrscheinlich nur halb so gut gewesen!

Bella

Zum Schluss noch ein paar kurze Anmerkungen zu mir: dieses Jahr ist endlich mein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung gegangen. Ich habe einen Studienplatz für das Studium der Tiermedizin bekommen. Ich habe nun also begonnen zu studieren und freue mich sehr, in Zukunft die Tiermedizin mit der Physiotherapie und Osteopathie zu kombinieren.

So nun habe ich euch denke ich genug vollgequatscht. Ich hoffe mein erster Beitrag hat euch gefallen und ihr wartet schon auf den nächsten. In den folgenden Beiträgen werdet ihr eine Mischung aus Fallbeispielen, Erlebnisberichten und auch mal Texte über theoretische Themen wie die Anatomie der Tiere oder verschiedene Behandlungstechniken finden.

Bis dahin wünsche ich euch eine gute Zeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Und natürlich, bleibt gesund und passt auf euch auf,

Eure Eleonore

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